Ältestes in sehenswerten Resten erhaltenes großes Doppelturmtor der von Philippe II. Auguste (1180 - 1223) eingeführten 1. französischen Torplanung mit im Grundriß rechteckigen Flankierungstürmen mit halbrunder Feldseite. Die Tordurchfahrt war auf der Feldseite durch Fallgatter und Torflügeln gesichert. In beiden Geschossen sind die für das französische Kronland typischen langen Schießscharten eingesetzt. Der Tortyp war eine eigene Neuschöpfung der organisatorisch gut ausgestatten Bauverwaltung der französischen Krone unter Philippe II. Auguste und war nicht eine Kopie bzw. ein Nachfolgebau römischer Tore wie etwas früher in Mailand. Dieser aufwendige und repräsentative Tortyp wurde Vorbild für den Stadttorbau im ganzen Abend- und Morgenland bis in das 16. Jh. (Solothurn) hinein. Zusammen mit der ebenfalls neuartigen Kastellburg und dem großen runden Wohnturm mit Gewölben sowie die gotischen Kathedralen waren sie Symbol des wiederentstandenen französischen Königstums. Alle Bauwerke fanden unendlich viele Nachfolgebauten in Europa. Das Doppelturmtor war mit feld- und stadtseitigem Torverschluss oft auch eine Torburg, mit der die Stadt beherrschbar war.