Burgen waren wesentlicher Teil der mittelalterlichen Infrastruktur. Heute sind sie „historische Orte”, oft auch „Erinnerungsorte”. Als Denkmäler in unserer Landschaft zeigen sie uns deren Geschichte sowie Ausschnitte des mittelalterlichen Alltags.
Nur wenn man die Geschichte solcher Bauwerke oder eines Raumes kennt, hat man auch ein Fundament, um für diese auch Neues zu schaffen und die Zukunft zu gestalten. So in der Stadt- und Raumplanung sowie Architektur. Es zeigt sich immer wieder, Technik alleine reicht auf Dauer nicht aus.
Gerade die Auseinandersetzung um die Bebauung des Dom-Römer-Bereiches in Frankfurt am Main seit 1950 und verstärkt seit 2000 zeigt die Ausstrahlung eines „historischen Ortes”, „Erinnerungsort”, der Königshalle der karolingischen Pfalz (um 820 - 850) und des spätmittelalterlichen-frühneuzeitlichen „Krönungsweges” der deutschen Kaiser. Beide, Fundamente der Königshalle und „Krönungsweg”, erzeugten in der Mitte des Europäischen Finanzzentrums Frankfurt am Main, der Altstadt, eine gestalterische Energie und Suche nach der Wiederfindung der historischen Wurzeln durch die Frankfurter Bürger und Politiker. Auch in mehreren Anläufen, Wettbewerben, hatten es die Architekten nicht geschafft, eine annehmbare, menschenfreundliche Bebauung im Bereich Dom-Römer zu entwickeln. Alle Wettbewerbe berücksichtigten leider nicht den „historischen Ort” der karolinischen Pfalz. Nach dem Architektenwettbewerb „Stadthaus am Markt” in 2009 wurden die noch vorhandenen Grundmauern der karolinischen Königshalle nicht mehr aufgebaut beziehungsweise die Königshalle nicht visualisiert. Das neue Stadthaus haust nur noch die Grundmauern der Königshalle ein. Auf der Seite „Königshalle” (herunterladbare Publikation Nr.9) werden die Geschichte und städtebaulichen Aspekte zur Bebauung des Bereiches der Königshalle erläutert.