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Trier, Mosel, Deutschland, Rheinland-Pfalz: Porta Nigra

Großes Doppelturmtor mit Binnenhof (um 175 n. Chr.)

Teil des Weltkulturerbes „Stadt Trier“


Feldseite eines vollständig erhaltenen Binnenhoftors mit den -den Binnenhof durchgehend flankierenden und im Grundriss rechteckigen- Türmen mit halbrunder Feldseite.
Durch glückliche Umstände der Geschichte und zuletzt die Begeisterung eines fremden Herrschers, Napoleons, an den Baudenkmälern ist uns heute eines der schönsten römischen Stadttore in fast vollständiger Größe erhalten geblieben. Die feldseitige Torfront besitzt 2 große rundbogige Toröffnungen mit je 1 Fallgatter. Die stadtseitige Torwand hat ebenfalls 2 rundbogige Toröffnungen mit Torflügeln. Wie alle römischen Tore ist die Porta Nigra keine Torburg, da die Tor-Verriegelungen sich alle von der Stadtseite aus öffnen ließen. Die Porta Nigra ist das „ideale“ Beispiel einer „augustäischen“ Tor-Planung mit einheitlicher, geschossweise durchgehender Gestaltung der Türme und der dazwischen liegen
den Tor-Front mit geschmückten Wehrfenstern und gestuften Gesimsen, die es bei den anderen Toren meistens nicht gab. Sie ist ein „einheitliches Werk“ ohne
stufenweisen Ausbau und kann als -wenn auch sehr spätes- bestes erhaltenes Beispiel für die unter Augustus eingeführte ausdrucksvolle „Baupropaganda“ im römischen Wehrbau gelten. Obwohl die Porta Nigra u.a. bei der nachträglichen Abarbeitung der Bossen der Fassaden-Quader nicht mehr fertig gestellt wurde kann sie mit ihrer ausgereiften und gegenseitig abgestimmten Gesamt- und Detail-Planung als schönstes Stadttor der Antike und auch späterer Epochen gelten.